So gelingt die perfekte Bewerbung

Wie gelingt die perfekte Bewerbung? Und worauf achten Arbeitgeber wirklich? Eine Personalagentur verrät Ihre Geheimnisse.
13. Februar 2025
Aus der Menge hervorstechen: So gelingt die perfekte Bewerbung

Als Personalvermittlung in der Immobilienbranche erhalten wir täglich 10 bis 30 Bewerbungen.

So haben wir in den letzten Jahren gelernt, was eine perfekte Bewerbung von einer…naja, sie wissen schon… unterscheidet.

Was entscheidet, ob eine Bewerbung angenommen – oder abgelehnt wird?

Und was entscheidet, ob eine Bewerbung überhaupt erst gelesen wird?

Genau das ist nämlich alles andere als gegeben.

Top-Arbeitgeber erhalten mehr Anfragen als sie verarbeiten — geschweige denn einstellen — können.

Ja, der Fachkräftemangel ist nicht zu leugnen.

Und auch die Stimmung in der Immobilienbranche ist aufgrund der aktuellen Marktlage angespannt.

Trotzdem kommt jeden Tag ein Bewerber zu seiner oder ihrer Wunschstelle.

Denn auch in schwierigen Zeiten brauchen gute Unternehmen gute Mitarbeiter.

In diesem Artikel verraten wir Ihnen, worauf es im Bewerbungsverfahren wirklich ankommt.

Gibt es die perfekte Bewerbung? Wenn ja, wie sieht diese aus? Was zählt wirklich? Und was können Sie getrost vergessen?

Die Design-Lüge

Viele Artikel zum Thema locken Bewerber auf die falsche Fährte.

Es geht um die schönsten Farben für das Deckblatt, die richtige Schriftgröße oder die Formatierung des Lebenslaufs.

Zwar sind diese Punkte nicht ganz unwichtig. Trotzdem sollten wir mit dem Wichtigsten starten.

Eine Bewerbung ist ein Verkaufsdokument. Sie verkaufen sich, Ihre Expertise und Ihre Erfahrung. Sie müssen verkaufen, warum ausgerechnet Sie die richtige Wahl sind.

Und das funktioniert am besten, wenn Sie dem Unternehmen genau das geben, was es braucht.

Im Kern ist das immer das gleiche: Der Betrieb möchte mit Ihrer Hilfe möglichst viel Gewinn einfahren.

Wenn Sie für dieses Ziel die Top-Wahl sind, haben Sie die Stelle.

Nur: Wie präsentieren wir uns als beste wirtschaftliche Lösung?

Eine knifflige Frage – aber hier versteckt sich der Weg zu einer perfekten Bewerbung.

Was sucht das Unternehmen?

1) Problem erkennen

Bevor Sie mit der Bewerbung beginnen, müssen Sie herausfinden, was das Unternehmen sucht.

Welche Probleme will es mit der Stelle lösen? Vor welchen Herausforderungen steht es? Welche Ziele verfolgt es?

Bei den Antworten hilft besonders die Stellenbeschreibung.

Denn dort finden Sie im Idealfall klare Wünsche und Erwartungen. Wenn das nicht der Fall ist, hilft Ihnen dieser Artikel.

Auch die aktuelle Marktlage der Branche oder Ausschreibungen anderer Unternehmen können wichtige Details verraten.

So erstellen Sie einen gedanklichen Avatar, der genau zu den Anforderungen des Unternehmens passt.

Wie muss jemand die ausgeschriebene Rolle ausführen damit das Unternehmen am meisten davon hat?

2) Präsentieren Sie sich als Lösung

Nachdem Sie wissen, was das Unternehmen braucht, können Sie sich als die optimale Lösung positionieren.

Dabei sollten Sie nicht einfach Ihre Erfahrungen auflisten, sondern diese im Idealfall an die Anforderungen des Unternehmens koppeln.

Welche Qualifikationen oder Erfolge passen zu den Wünschen des HR-Managers? Warum sind Sie die richtige Person, um die Probleme und Herausforderungen zu lösen?

Dabei ist das Wichtigste: Belegen Sie Ihre Fähigkeiten mit Resultaten.

Jeder Bewerber preist die eigenen Stärken. Beweise trennen die Spreu vom Weizen.

100% Ihrer Projekte wurden am Tag der Deadline abgeschlossen?

Stark! Verbinden Sie diesen Erfolg mit den Anforderungen des Unternehmens und nennen Sie diese Tatsache, statt einfach nur zu erwähnen, dass Sie zuverlässig sind.

Der Aufbau der perfekte Bewerbung

Design & Optik

HR-Manager und CEOs haben nur begrenzt Zeit.

Wenn bei begehrten Positionen zahlreiche Bewerbungen eingehen, wird das besonders herausfordernd.

Daher werden Bewerbungen nicht Wort für Wort analysiert, sondern zunächst nach Auffälligkeiten gescannt.

Deswegen sollten Sie Ihre Qualifikationen, Resultate und Leistungen optisch hervorheben — sodass sie dem Leser direkt ins Auge stechen.

Auch ein Quereinstieg ist für bestimmte Positionen kein Deal-Breaker – achten Sie jedoch darauf, dass sie den Quereinstieg — beziehungsweise den Wunsch danach — ausreichend begründen.

Hier kommt Design und Optik ins Spiel:

Denn wenn man in kurzer Zeit versteht, warum Sie ein Top-Kandidat sind, steigert das Ihre Chancen deutlich.

Wie gestalte ich meine Bewerbung übersichtlich und überzeugend?

In Word oder Canva finden Sie zahlreiche Vorlagen: Diese teilen bestimmte Gemeinsamkeiten, die Ihre Bewerbung optisch attraktiv machen.

Dabei gilt: Weniger ist mehr. Benutzen Sie maximal zwei Farben und greifen Sie auf seriöse Schriftarten, wie Arial, Helvetica oder Calibri zurück.

Für die Schriftgröße im Fließtext ist 11 bis 12pt eine gute Wahl, bei Überschriften sind es 14 bis 16pt.

Speichern Sie das Dokument nach Fertigstellung als PDF und geben Sie ihm einen professionellen Dateinamen.

Das Anschreiben

Ist ein Anschreiben eine wichtige Höflichkeitsform oder ein archaischer Brauch aus längst vergangen Zeiten?

Mit dieser Frage beginnen immer wieder aufgeladene Diskussionen auf LinkedIn.

Beide Seiten der Debatte vergessen jedoch, dass es nicht um das Anschreiben per se geht. Im Kern geht es immer darum, das Unternehmen davon zu überzeugen, dass Sie die richtige Wahl sind.

Hierbei kann ein Anschreiben helfen, denn es gibt Ihrem Karriereweg aus dem Lebenslauf einerseits Kontext. Andererseits signalisiert es zusätzlichen Einsatz und Motivation. Denn während Lebensläufe meist etwas genereller aufgebaut sind, bietet ein Anschreiben die Möglichkeit, auf eine bestimmte Rolle bei einem bestimmten Unternehmen explizit einzugehen.

Die Krux: Das Anschreiben muss gut formuliert und die Punkte darin auf das Unternehmen abgestimmt sein.

Ist das nicht der Fall, verfehlt nicht nur das Anschreiben, sondern auch jeder andere Versuch, auf sich aufmerksam zu machen, an Wirkung.

Wir erhalten immer wieder Bewerberinnen und Bewerber, die sich mittels einer persönlichen Website vorstellen. Hier greift das gleiche Prinzip: Wenn die Website nicht verrät, welchen Nutzen ein Unternehmen von einem potentiellen Mitarbeiter hat, verpufft die Wirkung.

Der Inhalt ist wichtiger, als die Form.

Der Inhalt ist immer dann gut, wenn ein klarer Bezug zur Stelle hergestellt wird, die Herausforderungen der Stelle erkannt und die fachliche Kompetenz mit Erfolgen und Ergebnissen untermauert wird.

Je mehr konkrete und je weniger schwammige Formulierungen, desto besser.

Der Lebenslauf

Auch beim Lebenslauf geht es um den Kontext:

Verzichten Sie auf Informationen, die bei der Stelle keine Rolle spielen und verbinden Sie andererseits relevante Qualifikationen mit den Unternehmenswünschen:

Überschrift & Kontaktdaten

– „Lebenslauf“ als Überschrift

– Name, Telefonnummer, E-Mail, LinkedIn/Xing (falls relevant)

Berufserfahrung

– Was will das Unternehmen? Anforderungen der Stelle im Blick behalten

– Relevante Positionen in umgekehrter Chronologie (letzte zuerst)

– Aufgaben & Erfolge hervorheben:

Nicht: „Projektmanagement für Bauprojekte“

Sondern: „Projektmanagement für 12 Bauprojekte → Bauzeiten wurden in 95% der Fälle eingehalten“

– Fokus auf wirtschaftlichen Mehrwert & Problemlösung

Ausbildung & Qualifikationen

– Relevante Abschlüsse mit Institution & Zeitraum

– Besondere Schwerpunkte nennen, falls passend zur Stelle

Fähigkeiten & Kenntnisse

– Hard Skills: Fachliche Kompetenzen (z. B. Software, Tools, Sprachen)

– Soft Skills mit Mehrwert: Nur wenn nachweisbar wichtig für die Stelle

– Falls relevant: Zertifikate & Weiterbildungen

Optionale Abschnitte (falls relevant & vorteilhaft)

– Projekte & Erfolge: Besondere Leistungen hervorheben

– Ehrenamt & Engagement: Falls wirtschaftlich oder branchenrelevant

– Hobbys & Interessen: Nur, wenn sie einen Bezug zur Stelle haben

Anlagen

Anlagen sind optional und nur dann sinnvoll, wenn Sie wirklich relevant für die Stelle sind. Eine irrelevante Anlage zeigt, dass Sie alles in den Topf werfen — dabei jedoch nicht unbedingt bedacht vorgehen.

Welche Zeugnisse und Zertifikate qualifizieren Sie tatsächlich für die Position?

Am besten erwähnen Sie diese bereits im Anschreiben. So hat der Leser eine einfache Übersicht Ihrer bisherigen Leistungen.

Fazit

Behalten Sie immer das zentrale Ziel jeder Bewerbung vor Augen:

Ein Unternehmen will Gewinn machen. Aufgabe Ihrer Bewerbung ist es, sich so zu positionieren, dass Sie als ideale Lösung für die entsprechenden Aufgaben dastehen.

Werden Sie zudem Teil unseres Talentpools: Seit Jahren vermitteln wir Top Mitarbeiter an die besten Arbeitgeber der Bau- und Immobilienbranche.

So kommt vielleicht auch Ihr zukünftiger Arbeitgeber auf Sie zu, nicht umgekehrt.

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